Grefrath 2012 © Lore von der Linde (ho) Der kräftige Händedruck verrät – hier kann einer zupacken. Und das musste Peter Kessel schon in frühen Jahren. Heute ist er 75, vor 50 Jahren legte er seine Meisterprüfung im Fleischerhandwerk ab. Zu seinem Jubiläum wurde er jetzt mit dem Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf geehrt. Willi Schillings, Obermeister der Fleischer-Innung Kreis Neuss, und Willi Kotulla von der Fleischer Ein- und Verkaufsgenossenschaft Neuss überreichten die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde. „An sich hätte ich heute Dienst gehabt“, schmunzelt der Senior des Fleischerei-Fachgeschäftes Kessel an der Trockenpützstraße. Denn, obwohl er das Geschäft bereits 1994 seinem Sohn Georg übergeben hat, schaut Peter Kessel noch fast täglich nach dem Rechten; geht darin auf, seine beliebten Kochwürste und manchmal auch Panhas zuzubereiten. Und den Einkauf erledigt er auch noch. „Der Betrieb ist sein Lebenselixier“, weiß Ehefrau Maria. Begonnen hat alles mit Johann Kessel, der 1904 mit Kochkessel und Pännchen eine Schlachterei begann. Schon 1910 zog die Familie um in das heutige Geschäft. Peter, der Vater des heutigen Jubilars, führte die Metzgerei weiter, modernisierte sie, kaufte Maschinen, und versorgte sich in den Kriegsjahren mit Fleisch aus der Nachbarschaft. Und starb früh. So musste der nächste Peter mit gerade mal 13 Jahren zu Peter Erschfeld nach Holzheim in die Lehre. Wurde Geselle und übernahm 1951 den von der Mutter geführten elterlichen Betrieb. Durch die damals wirtschaftlich schlechte Lage war er zusätzlich gezwungen, nach Feierabend durch Hausschlachtungen etwas hinzuzuverdienen. Nach der Heirat mit seiner Frau Maria machte er 1962 die Meisterprüfung. Als Metzgermeister der alten Schule staunt er heute über die geänderten Gewohnheiten. Die Zeit des traditionellen Sonntagsbraten ist vorbei, das Söhne-Team verdient sein Geld mit bekannte Fleisch- und Wurstqualität; vorwiegend aber mit Halb- und Fertigprodukten sowie mit einem Komplettservice für Familienfeiern. Schon die vierte Generation steht damit für Qualität und Service. Sohn Frank als Verkaufsleiter, der Zwillingsbruder Georg für Büfett-und Partyservice. Hier werden statt früher 10 Kilo Panhas im Verkauf schon mal 500 Personen beköstigt. © NGZ / Rolf Hoppe
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